Hast du schon einmal eine neue Kalligrafiefeder ausgepackt und gleich damit losgeschrieben? Und dich gewundert, warum sie nicht richtig funktioniert? Das liegt an einer dünnen Schicht, die auf die Feder aufgetragen wird, um sie während des Transports oder der Lagerung zu schützen. Es ist wichtig, diese Schutzbeschichtung vor dem ersten Einsatz zu entfernen. Sonst hält die Tinte nicht richtig an der Feder und fließt ungleichmäßig. Hier sind einige einfache Methoden, die dir beim Entfernen helfen werden.

Polieren mit einem Mikrofasertuch

Ein Mikrofasertuch eignet sich hervorragend, um die Schutzbeschichtung von der Kalligrafiefeder zu entfernen. Reibe vorsichtig mit dem Tuch über die Feder, bis die Schutzbeschichtung vollständig entfernt ist. Das Mikrofasertuch entfernt nicht nur die Beschichtung, sondern poliert auch die Federoberfläche, um ein reibungsloses Schreiben zu ermöglichen.

Verwenden von Alkohol

Alkohol ist eine weitere effektive Möglichkeit, die Schutzbeschichtung zu entfernen. Tränke ein Wattepad oder ein weiches Tuch in Isopropylalkohol oder Spiritus-Glasreiniger und reibe damit sanft über die Feder. Der Alkohol löst die Schutzbeschichtung auf und hinterlässt eine saubere Oberfläche. Achte darauf, dass du den Alkohol nur auf die Feder und nicht auf den Federhalter aufträgst.

Einsetzen einer Kartoffel

Kartoffel? Ja, richtig gelesen. Spitzfedern kannst du auch einfach in eine rohe Kartoffel stecken – bis über das Reservoir hinaus. Die darin enthaltene Stärke löst das Fett der Schutzschicht auf. Lasse die Feder etwa eine Minute stecken und reinige sie danach mit einem weichen Tuch und ggf. etwas Wasser. Für Bandzugfedern eignet sich diese Methode aufgrund der Federform nicht.

Abbrennen der Fettschicht

Eine weitere eher unkonventionelle Methode ist das Abbrennen der Fettschicht mit Hilfe eines Feuerzeugs oder einer Kerze. Dazu am besten die Feder in den Federhalter stecken oder mit einer Zange halten. Sie wird sehr heiß. Die Feder darf nur kurz in die Flamme gehalten werden, da sich sonst das Metall verbiegen könnte.

Reinigen mit Spucke

Es mag nicht appetitlich sein und für Federn für andere Leute würde ich das nicht machen. Aber es ist eine einfache und gründliche Reinigung, da auch Spucke das Fett lösen kann. Ich habe gehört, dass manche Kalligrafen die Feder einfach in den Mund nehmen. Das möchte ich selbst eher nicht. Ich verwende Spucke, die ich vorher auf ein Tuch habe und reibe damit die Feder ab.

Nachdem du die Schutzbeschichtung entfernt hast, spüle die Feder gründlich mit Wasser ab, um eventuelle Rückstände der Reinigungsmethoden zu entfernen. Anschließend ist deine Kalligrafiefeder bereit für den ersten Einsatz.

Meine Favoriten sind das Abbrennen bei Bandzugfedern und Spucke oder Spiritus-Glasreiniger bei Spitzfedern. Die Kartoffel funktioniert zwar prima, aber ich finde es schade um die Kartoffel. Diese Methode würde ich eher einsetzen, wenn ich einmal mehrere Federn auf einmal vorbereiten wollen würde. Kennst du weitere Methoden? Welche setzt du am liebsten ein? Schreibe mir das gerne in den Kommentaren.

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2 Kommentare

  1. Super Beitrag! Da ist sicherlich für jeden etwas dabei. Ich koche meine Federn auch manchmal im „Bulk“ aus. Das ist hilfreich, wenn z.B. eine größere Anzahl Federn für einen Workshop o.Ä. vorbereiten möchte.

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