Im späten 15. Jahrhundert, anlässlich der prunkvollen Hochzeit des Bayernherzogs Albrecht IV. mit Kunigunde, der Tochter Kaiser Maximilians, zog ein junger, begabter Spielmann durch München. Eines Tages hörte ihn ein schönes, aber stolzes Edelfräulein – und suchte bald öfter seine Nähe.

Von Übermut getrieben, forderte sie den Spielmann zu einer Mutprobe heraus: Sie riss ihr Geschmeide vom Hals und warf es in die reißenden Wasser der Isar. Der Jüngling stürzte sich ohne Zögern hinterher – doch weder er noch das Schmuckstück kehrten je zurück. Drei Tage später verschwand auch das Edelfräulein spurlos.

Seit jener Zeit, so erzählt die Sage, lebt sie als Isarnixe im Fluss. In stillen Nächten soll ihr verführerischer Ruf über das Wasser klingen – ein Klang, dem niemand folgen sollte. Denn wer ihn hört, den zieht die Isarnixe unweigerlich in die Tiefe.

Diese Münchner Sage bildet den Hintergrund der Kollektion Siren’s Lure.
Die drei Muster interpretieren einzelne Elemente der Erzählung in einer modernen, grafischen Sprache.

Das Hauptmotiv zeigt die Isarnixe selbst – dargestellt im Stil der sogenannten Cadels, einer kalligrafischen Illustrationstechnik, die im 15. Jahrhundert verbreitet war. Ornamental verflochtene Linien verleihen der Figur ihre geheimnisvolle Erscheinung.

Im zweiten Design trudelt das Geschmeide auf den Grund – eine bildhafte Umsetzung des Moments, in dem das Schmuckstück versinkt. Die Formen wirken bewegt, fast tanzend.

Das dritte Muster zeigt die Wasser der Isar. Grundlage dafür war der tatsächliche Verlauf des Flusses zwischen Marienklausebrücke und Reichenbachbrücke – jenem Abschnitt, in dem die Isarnixe der Sage nach ihr Unwesen treiben soll. Linien und Strömungen bilden hier ein ruhiges, grafisches Spiel, das die Bewegung des Wassers einfängt. In einer Variante blitzt das Geschmeide zwischen den Strömungen auf.

Siren’s Lure verbindet lokale Sage, historische Schriftkunst und moderne Gestaltung zu einer Kollektion, die Geschichte und Gestaltung miteinander verknüpft.

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